Der Kammerhof liegt im historischen Ortskern von Bad Aussee und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Das Gebäude wurde mehrmals umgebaut, allerdings ist ein Großteil der ursprünglichen Bausubstanz geblieben. Bis 1926 diente der Kammerhof als Salzamtsgebäude.
Der Mittelpunkt des Kammerhofs ist der Kaisersaal. Er ist durch die Freskomalereien, welche die Decke sowie die Wände bedecken, äußerst sehenswert. Zu sehen sind alte Ansichten von Aussee. Zu seinem Namen kam der Saal, da hier Kaiser Friedrich III und Kaiser Maximilian übernachteten.
Heute befinden sich im Kammerhof eine kleine Bibliothek und das Heimatmuseum. Die Besucher des Museums können sich einen Überblick über die Ortsgeschichte und das Brauchtum verschaffen.
Die Schwerpunkte liegen dabei auf Archäologie mit Funden aus der Kupferzeit, der Hallstattzeit und der römischen Kaiserzeit sowie der Salz- und Ortsgeschichte. Das „weiße Gold“ begründete vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert die wirtschaftliche Grundlage von Bad Aussee. Weiters spielen Erzherzog Johann und Anna Plochl eine große Rolle. Durch seine Liebe zur hiesigen Postmeisterstochter Anna wurde Erzherzog Johann zu einem lokalen Patron. Ein Highlight sind die 25 lebensgroßen Figuren, die den Besuchern den Ausseer Brauchtum im Jahresablauf näherbringen.
Die Tracht wird im Ausseerland bis heute oft und gerne getragen. Im Museum wird die Entwicklung von der Urtracht bis zum Gegenwärtigen Dirndl dokumentiert. Der Großteil dieser Sammlung stammt von Konrad Mautner. Auch die Volksmusik ist hier noch sehr präsent. So kann man im Kammerhofmuseum virtuell das Paschen erlernen. Außerdem zeigen zahlreiche Sonderausstellungen den großen Schatz im Archiv des Kammerhofmuseums.
Verfasserin: Lotte Ribitsch