Johannes Ude

Biographisches:

Johannes Ude wurde am 28. Februar 1874 in St. Kanzian geboren. Er wuchs jedoch in St. Margareten auf. Seine Matura schloss er, am Obergymnasium in Graz-Lichtenfels, mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Danach studierte er Philosophie und Theologie an der Gregoriana in Rom. Er schloss beide Fächer mit einem Doktortitel ab und bekam anschließend seine Priesterweihe, ebenso in Rom.
1907 wurde er zum Doktor der Naturwissenschaften mit Hauptfach Zoologie und Nebenfach Botanik. Am Tag der Promotion kam es zu Aufständen und Auseinandersetzungen von Studenten vor der Universität. Der Grund dafür war die Argumentation, dass „Naturwissenschaft und Glaube unvereinbar seien“.
Ude war zweimal 1919/20 und 1924/25 Dekan und 1936/37 Professor an der Universität Graz.
Zunächst sprach sich Ude für den Nationalsozialismus aus, jedoch nach den Gewaltmaßnahmen der Reichskristallnachts wandelte sich Udes Begeisterung für das NS-Regime zu unnachgiebiger Feindschaft um. 1939 wurde Ude wegen seines Briefes an Siegfried Uiberreither, in dem er die Reichskristallnacht kritisierte, nach Grundlsee verbannt.

Bezug zum Ausseerland:

Nach seiner Verbannung lebte Ude in einem kleinen Haus (heute: Mesnerhaus) neben der Kirche in Grundlsee. Er bekam wieder das Recht zu predigen und nahm dort das Amt des Priesters auf. Noch dazu unterrichtete er Religion und schrieb wohl sein bekanntestes Werk „Du sollst nicht töten“, was eine Ansammlung von pazifistischen und antimilitärischen Studien war. 1944 wurde er festgenommen wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ und zum Tode verurteilt. Es kam jedoch nicht zur Vollstreckung der Strafe, weil das NS-Regime zusammenfiel.
Johannes Ude kandidierte im Jahre 1955 bei der Wahl des Bundespräsidenten, jedoch mit wenig Erfolg.
Das Ausseerland war immer ein Rückzugsort für Ude. Sogar noch im Alter von 80 Jahren unternahm Ude Bergtouren und überquert das Dachsteinmassiv.
Ude wurde zwölf Jahre hintereinander für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, bekam ihn dann aber doch nicht.

Verfasser: Ondra Hanak

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