Der Kaiserliche Stall ist ein unter Denkmal stehendes, ehemaliges Stallgebäude der Ausseerland-Gemeinde Grundlsee im Ortsteil Mosern.
1568 wurde erstmal ein Fischmeisterhaus erwähnt, welches am Seebeginn, an der „vorderen Clausen“ lag. Dies ist das heute noch bestehende Forsthaus im Ortsteil Mosern, welches vor einigen Jahren vom ehemaligen Eigentümer, der „Österreichischen Bundesforste“ renoviert wurde. Zu diesem Fischmeisterhaus gehörten neben Anger und Wiesen auch ein Stadel sowie ein Reitstall, wobei einer davon der sogenannte „Kaiserliche Stall“ ist, welcher 1582 erbaut wurde. Sein Name stammt noch aus der Zeit, als das Fischmeistergut noch „Kaiserlich-hohes Forstärar“ hieß.
Eine rechtliche Eintragung von 1787, welches als „Der Vischmeister am Crunglsee hat zwo khuefuehr“ eingetragen wurde, besagt, dass der ehemalige Fischmeister zwei Kühe im Stall halten dufte. Diese Eintragung wurde auch von den Forstbeamten genutzt. Die Förster von der Sonn- sowie der Schattenseite des Grundlsees konnten jeweils eine Kuh im Kaiserlichen Stall einstellen. Das Obergeschoss diente damals noch als Heulager.
Nachdem das gesamte Anwesen 1928 dem Bundesschatz einverleibt wurde, gelang es 1941 in das Eigentum des Deutschen Reiches. Sechs Jahre später, also im Jahr 1947, ging das Grundstück wieder in den Besitz der Republik Österreich über, die es 1952 namentlich an die Österreichischen Bundesforste weitergab. Der ehemalige Stall diente aber seither nicht mehr als Stall, sondern wurde als Lagerraum und Auszahlungsraum für die Holzknechte verwendet.
Erst seit 1987 gehört das Grundstück samt dem Kaiserlichen Stall der Gemeinde Grundlsee. Der Stall wird seit 1992 von der „Kulturellen Arbeitsgemeinschaft Grundlsee“ gepachtet und für verschiedene Ausstellungen während der Sommermonate genutzt. Ab 1995 konnten, statt zuvor nur eines Raums, zwei Räume für die Ausstellung „Das Wiener Burgtheater am Grundlsee“ als Ausstellungsräume adaptiert werden.
Seit 1996 stehen die zwei hölzernen Obergeschosse komplett für Ausstellungen zur Verfügung. Im gemauerten Erdgeschoss auf Straßenniveau, dem eigentlichen ursprünglichen Stall, befinden sich zwei weitere Räume. Der eine dient der Kulturellen Arbeitsgemeinschaft Grundlsee als Arbeitsraum, der zweite als Lager und zusätzlicher Ausstellungsraum.
Verfasserin: Maria Pointinger
