Biographisches:
Josef Schreiber wurde am 16. März 1835 in Böhmisch-Leipa in Tschechien geboren und starb am 27. September 1908 in Bad Aussee.
Er studierte von 1854 bis 1860 an der Wiener Universität Medizin und praktizierte nach der Promotion im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Nach beruflichen Aufenthalten in England, Italien, Frankreich und der Schweiz, großteils als Reisebegleiter eines Kranken, kehrte er 1863 ans Wiener Allgemeine Krankenhaus zurück. Daneben führte er eine Praxis und bewährte sich 1866 während der Choleraepidemie als städtischer Arzt.
Danach ging er nach Bad Aussee, wo er 1868-1877 sein erstes Sanatorium, das heutige Elisabethheim, das bis vor Kurzem für die Betreuung von Kindern verwendet wurde, führte. Diesem folgte 1883, die auf Heilgymnastik spezialisierte Kuranstalt „Alpenheim“. Inzwischen hatte er 1880 eine Villa in Altaussee erworben und zu einer Hotelpension umgestalten lassen, in der er hoch gestellte, meist ausländische Patienten behandelte.
1887 eröffnete er die Kuranstalt „Hygiea“ in Meran-Obermais, in der er in den Wintermonaten ordinierte. 1905 zog er sich, nachdem seine Gattin am 8. Februar in Meran verstorben war, aus allen seinen Anstalten, aber auch aus dem öffentlichen Leben zurück. Seine Tochter Adele S.-Krieger, eine mit Käthe Kollwitz befreundete Frauenrechtlerin sowie Politikerin, lebte lange in Berlin und gehörte 1920–24 sowie 1928–32 als Sozialdemokratin dem dt. Reichstag an.
Bezug zum Ausseerland:
Ab 1899 war Dr. Josef Schreiber Ehrenbürger von Aussee. Heute gibt es in Bad Aussee die Josef Schreiber Siedlung, die man in Richtung Altausee findet.